Schon während meiner Studienzeit reifte der Gedanke für ein neues Projekt. Das heimatliche Innenstadtmotiv Dresden zur Zeit der Epoche II kurz vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg sollte als TT-Modellbahn entstehen.

Erst nach Bezug einer eigenen 1- Zimmer-Wohnung konnte der Traum einer neuen größeren Modellbahnanlage verwirklicht werden. Viele Vorschläge aus Zeitschriften, Büchern und dem Erfahrungsaustausch mit Mitgliedern einer Arbeitsgemeinschaft befriedigte jedoch meine Vorstellungen nicht. Ich wollte eine Modellbahn bauen, die die Gestaltung eines Wohnzimmers unterstrich. Es wurde eine Schrankwand speziell für diesen Zweck beschafft (das klingt hier sehr einfach)  und vier neue Vitrinen, im gleichen Dekor gefertigt. Das heißt die Wohnung wurde zur Tischlerwerkstatt, da die rohen Spanplatten zugeschnitten, mit Dekorfolie beschichtet und montiert werden mussten. Ein Jahr verging für den Bau der Vitrinen, mit dem Ergebnis, dass ein dekoratives Wohnzimmermobilar entstand, das bei Gästen immer wieder Überraschung und Anerkennung hervorruft.

In einem Unterschrank der Wand befindet sich die Zentralsteuerung, die ich mit einem Schaltpult gekoppelt habe. Das Schaltpult wurde ebenfalls in einem Eigenbauschrank untergebracht. Glasscheiben in den Vitrinen halten die Anlage staubfrei. Die Anlage besteht aus fünf Einzelteilen, die einfach aus der Vitrine herausgehoben werden können. Bequem vom Sofa aus lässt sich die Anlage bedienen. Die beleuchteten Vitrinenteile wurden so in die Schrankwand integriert, dass sie dem Betrachter den Eindruck geben, aus einem Fenster in die Landschaft zu sehen.

Fast zwei weitere Jahre vergingen für die umfangreiche Planung und Erstellung der Zeichnungen. Nichts wollte ich dem Zufall überlassen, da eine nachträgliche Änderung durch die kompakte Lösung nur mit großem Aufwand möglich war. So wurden detaillierte  Zeichnungen für die Elektrik, dem Gleisbau und der Anlagengestaltung bereits vor den Bau vollständig erstellt und beim Bau diese konsequent umgesetzt. Die Betriebssicherheit und die Bedienbarkeit habe ich besonders bedacht. Im unmittelbaren Wohnbereich sind Fehlersuche und Reparaturen schwierig und erfordern zielgerichtetes Handeln.

Das Modellbahnangebot zu DDR-Zeiten befriedigte die hohen Ansprüche in puncto Betriebssicherheit nicht. Weichen mit beweglichen Herzstück und Antrieb, die Zentralsteuerung, das Schaltpult, die Drehscheibe, der größte Teil der Gebäude, die Autos u. v. a. entstanden daher im Eigenbau.

Ich glaube, trotz der verhältnismäßig kleinen Fläche, ein überzeugendes Innenstadtmotiv geschaffen zu haben.

Der MDR hat im Oktober 2011 in seiner Sendung “Auf kleiner Spur” meine Anlage vorgestellt. Leider ist der Beitrag in der MDR-Mediathek nicht mehr vorhanden.

 

 

 

 

 

TT-Bahn

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